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Günstig ein Haus kaufen: Tipps für Schnäppchenhäuser

Der Traum vom Eigenheim muss nicht immer ein Vermögen kosten. Wer clever sucht und die richtigen Strategien kennt, kann durchaus ein Haus günstig kaufen und dabei erheblich sparen. Schnäppchenhäuser gibt es überall – man muss nur wissen, wo man suchen sollte und welche Fallen dabei lauern. Ob in Deutschland oder im Ausland: Mit der richtigen Herangehensweise lassen sich echte Immobilien-Perlen zu attraktiven Preisen finden. Bedenken Sie jedoch, dass auch der Kauf eines günstigen Hauses dem üblichen Hauskauf Schritt für Schritt folgt und sorgfältige Prüfung erfordert.

Was sind Schnäppchenhäuser?

Als Schnäppchenhäuser bezeichnet man Immobilien, die deutlich unter dem örtlichen Marktpreis angeboten werden. Diese Häuser kosten oft 20 bis 50 Prozent weniger als vergleichbare Objekte in derselben Region. Dabei handelt es sich nicht zwangsläufig um Ruinen oder unbewohnbare Gebäude – viele dieser günstigen Immobilien sind durchaus bewohnbar oder benötigen nur kleinere Renovierungsarbeiten.

Der Begriff „Schnäppchenhaus“ ist allerdings relativ. Was in München als günstiges Angebot gilt, wäre in ländlichen Gebieten Ostdeutschlands bereits im oberen Preissegment angesiedelt. Entscheidend ist immer der Vergleich mit ähnlichen Objekten in der unmittelbaren Umgebung.

Schnäppchenhaus: Warum ist es so günstig? (Der Reality-Check)

Verwittertes Haus mit abblätternder Farbe, umgeben von Baugerüst, Werkzeugen und Materialien
Versteckte Mängel machen Schnäppchenhäuser oft teurer als gedacht. Sanierungskosten können den günstigen Kaufpreis schnell übertreffen.

Hinter jedem Schnäppchenpreis verbirgt sich ein konkreter Grund. Diese Gründe sind nicht immer auf den ersten Blick erkennbar, führen aber oft zu erheblichen Folgekosten oder langfristigen Nachteilen:

Problematische Lage: Häuser in strukturschwachen Regionen mit schlechter Verkehrsanbindung oder wenigen Arbeitsplätzen sind zwar günstig, können aber schwer wieder verkaufbar sein. Die Stadt vs. Land Entscheidung beeinflusst nicht nur den Kaufpreis, sondern auch die Wertentwicklung.

Versteckter Sanierungsstau: Ein niedriger Preis deutet oft auf umfangreiche Renovierungsarbeiten hin. Marode Heizungsanlagen, undichte Dächer oder veraltete Elektrik können schnell fünf- bis sechsstellige Sanierungskosten verursachen. Dabei greifen oft Sanierungspflichten nach Kauf, die zusätzliche Kosten bedeuten.

Zwangslage des Verkäufers: Notverkäufe oder Zwangsversteigerungen bieten zwar Chancen, entstehen aber meist durch finanzielle Schwierigkeiten der Vorbesitzer. Dies kann rechtliche Komplikationen oder versteckte Belastungen mit sich bringen.

Wo findet man günstige Häuser?

Deutschland: Regionale Unterschiede nutzen

Ostdeutschland: Besonders in ländlichen Gebieten Sachsen-Anhalts, Thüringens oder Mecklenburg-Vorpommerns finden sich Häuser zu Preisen ab 30.000 Euro. Der demografische Wandel sorgt hier für ein Überangebot an Immobilien.

Strukturschwache Regionen im Westen: Das Ruhrgebiet, Teile von Rheinland-Pfalz oder ländliche Regionen abseits der Metropolen bieten teilweise überraschend preiswerte Immobilien.

Kleine Gemeinden: In Gemeinden unter 5.000 Einwohnern sind die Preise oft deutlich niedriger, allerdings müssen längere Pendelwege in Kauf genommen werden.

Günstige Häuser im Ausland

Malerische Gasse mit traditionellen Häusern in einer Mediteranen Altstadt, typisch für günstige Immobilienmärkte wie Spanien oder Italian
Spanien und Italien bieten attraktive Kaufgelegenheiten.

Spanien: Nach der Immobilienkrise bietet das spanische Hinterland noch immer attraktive Kaufgelegenheiten zu günstigen Preisen. Beachten Sie jedoch die örtlichen Rechtsnormen und Steuerpflichten.

Italien: In Süditalien und abgelegenen Bergregionen werden teilweise Häuser für symbolische Beträge angeboten. Einige Gemeinden verkaufen leerstehende Immobilien für nur einen Euro, verlangen aber umfangreiche Renovierungsgarantien.

Dänemark: Auch in ländlichen Gebieten Jütlands lassen sich günstige Häuser finden. Die Preise sind zwar höher als in Südeuropa, dafür ist der Standard meist besser.

Die Risiken: Worauf Sie bei Schnäppchen unbedingt achten müssen

Versteckte Kosten systematisch aufdecken

Bausachverständiger in Arbeitskleidung macht Notizen auf Klemmbrett in renovierungsbedürftigem Raum
Eine professionelle Begutachtung durch einen Bausachverständigen deckt versteckte Mängel und Folgekosten rechtzeitig auf.

Ein niedriger Kaufpreis kann schnell zur Kostenfalle werden. Lassen Sie das Objekt vor dem Kauf unbedingt durch einen Bausachverständigen prüfen. Eine professionelle Hausbesichtigung: Worauf Sie achten sollten ist bei Schnäppchenhäusern besonders wichtig.

Typische Kostenfallen:

  • Energetische Sanierung bei Altbau sanieren
  • Dach- und Fassadenerneuerung
  • Neue Heizungsanlage
  • Elektrische Installation
  • Erschließungskosten bei unerschlossenen Grundstücken
Taschenrechner und Dokumente auf Schreibtisch zur Berechnung aller Immobilienkosten inklusive Nebenkosten
Behalten Sie alle Kostenfaktoren im Blick – nur die Gesamtbetrachtung zeigt, ob ein Immobilienangebot wirklich günstig ist.

Finanzierungsherausforderungen

Nicht jede Bank finanziert Immobilien in abgelegenen Gebieten oder im Ausland problemlos. Die Baufinanzierung Grundlagen gelten auch hier, aber die Konditionen können schlechter ausfallen. Prüfen Sie vorab Ihre Finanzierungsmöglichkeiten und berechnen Sie Ihr verfügbares Eigenkapital.

Eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital ist bei Schnäppchenhäusern oft schwieriger zu erhalten, da Banken das Risiko höher bewerten.

Wiederverkaufswert realistisch einschätzen

Bedenken Sie, dass günstig erworbene Häuser oft auch schwer wieder zu verkaufen sind. Die Wertsteigerung ist in strukturschwachen Gebieten meist gering oder sogar negativ.

Alternative Wege zum günstigen Eigenheim

Hausverlosung: Glück entscheidet

Eine ungewöhnliche Alternative bieten Hausverlosungen. Hier haben Sie die Chance, mit einem Los im Wert von wenigen hundert Euro ein ganzes Haus zu gewinnen. Diese Verlosungen werden immer beliebter und bieten faire Gewinnchancen.

1-Euro-Häuser: Symbolischer Kaufpreis mit Verpflichtungen

Das 1-Euro-Haus ist keine Legende, sondern Realität. Verschiedene Gemeinden in Deutschland und Europa bieten leerstehende Immobilien zu symbolischen Preisen an. Der Haken: Die Käufer verpflichten sich meist zu umfangreichen Sanierungen und müssen bestimmte Auflagen erfüllen.

Erbbaurecht: Günstiger Einstieg

Häuser mit Erbbaurecht sind oft deutlich günstiger als Volleigentum. Sie zahlen zwar regelmäßig Erbbauzins, können aber mit geringerem Kapitaleinsatz zum Hausbesitzer werden.

Tipps für die erfolgreiche Schnäppchensuche

Breite Suche und Geduld

Schnäppchenhäuser finden Sie nicht über Nacht. Nutzen Sie verschiedene Suchportale, kontaktieren Sie lokale Makler und informieren Sie sich bei Gemeindeverwaltungen über leerstehende Immobilien. Oft sind die besten Angebote nicht öffentlich inseriert.

Professionelle Beratung nutzen

Ein Bausachverständiger kann versteckte Mängel aufdecken und Ihnen helfen, realistische Renovierungskosten zu kalkulieren. Diese Investition zahlt sich meist aus und verhindert böse Überraschungen.

Finanzierung vorab klären

Sprechen Sie bereits vor der Objektsuche mit mehreren Banken über Finanzierungsmöglichkeiten. Nutzen Sie den Finanzierungsrechner um realistische Budgets zu ermitteln.

Gesamtkosten im Blick behalten

Rechnen Sie alle Kosten zusammen: Kaufpreis, Nebenkosten, Renovierung, eventuelle Erschließungskosten und laufende Unterhaltung. Nur so erkennen Sie, ob ein Angebot wirklich günstig ist.

Fazit

Ein Haus günstig zu kaufen ist definitiv möglich – erfordert aber eine sorgfältige Vorbereitung und realistische Erwartungen. Schnäppchenhäuser gibt es sowohl in Deutschland als auch im Ausland, allerdings meist mit Kompromissen bei Lage oder Zustand. Wer bereit ist, diese in Kauf zu nehmen und die nötige Geduld mitbringt, kann seinen Traum vom Eigenheim zu einem erstaunlich günstigen Preis verwirklichen.

Häufig gestellte Fragen

Kann man mit einem Nettoeinkommen von 3000 Euro ein Haus finanzieren?

Mit 3000 Euro netto ist eine Hausfinanzierung grundsätzlich möglich. Die Banken rechnen meist mit maximal 40% des Nettoeinkommens für Zins und Tilgung, das wären 1200 Euro monatlich. Bei Schnäppchenhäusern müssen Sie jedoch besondere Herausforderungen beachten: Banken bewerten das Risiko bei sanierungsbedürftigen Objekten höher und die Sanierungskosten können die Gesamtfinanzierung erheblich verteuern. Nutzen Sie den Finanzierungsrechner für eine realistische Einschätzung.

Wo sind Häuser in Deutschland am günstigsten?

Die niedrigsten Hauspreise finden Sie meist in strukturschwachen Regionen Ostdeutschlands, besonders in kleinen Gemeinden in Sachsen-Anhalt, Thüringen oder Mecklenburg-Vorpommern. Aber auch im Ruhrgebiet oder in schrumpfenden Gemeinden anderer Bundesländer gibt es noch günstige Angebote. Bedenken Sie jedoch, dass die Lagequalität entscheidend für den langfristigen Wert und die Wiederverkaufbarkeit ist.

Was passiert rechtlich, wenn ein Haus deutlich unter Wert verkauft wird?

Ein extrem niedriger Preis hat meist konkrete Gründe wie Sanierungsstau, Zwangslage oder schlechte Lage. Rechtlich können Verträge bei einem Missverhältnis von mehr als 50% zum Marktwert anfechtbar sein (Wucher), in der Praxis ist dies bei Immobilien aber selten erfolgreich, wenn beide Parteien freiwillig handeln. Wichtiger ist eine gründliche Hausbesichtigung um die wahren Gründe für den niedrigen Preis zu erkennen.

Welcher Haustyp ist am günstigsten zu kaufen?

Reihenhäuser und kleine Doppelhaushälften sind meist günstiger als freistehende Einfamilienhäuser. Auch ältere Häuser aus den 1950er bis 1970er Jahren werden oft preiswert angeboten, benötigen aber meist energetische Sanierung. Bungalows können je nach Region ebenfalls Schnäppchen sein, haben aber oft höhere Heizkosten aufgrund der größeren Außenwandfläche.

In welchem europäischen Land kann man am günstigsten ein Haus kaufen?

Aktuell bieten Länder wie Portugal, Spanien (abseits der Küsten), Italien (besonders der Süden), Ungarn oder Tschechien sehr günstige Immobilienpreise. Beachten Sie aber die unterschiedlichen Rechtssysteme, Steuern und eventuelle Sprachbarrieren bei der Abwicklung. Auch die Finanzierung durch deutsche Banken kann bei Auslandsimmobilien schwieriger und teurer werden.

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